Erkrankungen der Hypophyse
Die Hirnanhangsdrüse oder Hypophyse ist das Steuerorgan für eine Vielzahl hormoneller Drüsen im Körper, über die fast alle Funktionen des Körpers entscheidend beeinflusst werden.
Die Hypophyse antwortet auf Signale des Hypothalamus, dem sogenannten „Fenster zur Außenwelt“, mit vielfältigen Befehlen an die untergeordneten Körperdrüsen. Das Zusammenspiel zwischen diesen „Hormonbildungs- und -freisetzungszentren“ wird durch einen Regelkreis fein aufeinander abgestimmt, Hypophyse und Hypothalamus sind darin zentrale Taktgeber des komplexen Steuersystems.
Eine gesunde Schilddrüse ist so etwas wie der Motor des Stoffwechsels. Doch leider sind Erkrankungen ebendieses Motors ein ausgesprochen häufiges Phänomen: Übermäßig hohe Schilddrüsenhormonwerte führen zu einer Beschleunigung der Körperfunktionen, zu geringe Schilddrüsenhormonwerte münden in eine Verlangsamung des Stoffwechsels. Eine Knotenbildung in der Schilddrüse ist häufig. Meistens sind die Knoten gutartig, aber auch gutartige Knoten können durch starkes Wachstum beeinträchtigen oder zu Funktionsstörungen führen, wenn sie sich der normalen Kontrolle durch die Hypophyse entziehen, d. h. „autonom“ werden. Häufig ist die Schilddrüse auch Ziel von Autoimmunerkrankungen, die sowohl eine Unter- als auch eine Überfunktionen hervorrufen können. Autoimmunreaktionen führen dann mitunter auch zu Veränderungen des Fett- und Bindegewebes einschließlich Augenkomplikationen. Schließlich kann die Schilddrüsenfunktion genau wie die Nebenniere oder die Keimdrüsen auch sekundär beeinträchtigt werden, wenn eine Störung der übergeordneten Steuerorgane, also des Hypothalamus oder der Hypophyse, vorliegt.
Die Bandbreite der Beschwerden, die von einer nicht angemessenen Hormonbildung der Hirnanhangsdrüse hervorgerufen werden können, reicht von unspezifischer Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüchen über allmähliche Veränderungen des Gewichts, Auffälligkeiten des Stuhlgangs, Herzstolpern und Haarausfall bis zu weiblichen Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit, sexueller Dysfunktion, Wachstumsstörungen, Blutdruck- und Blutzuckerveränderungen sowie übermäßig starker, auch nächtlich andauernder Urinproduktion. Hierbei handelt es sich keinesfalls um eine vollständige Auflistung.
Je nach diagnostizierter Störung kann heutzutage meistens die spezifische Hormongabe oder die Hemmung der Hormonproduktion in der Behandlung von Hypophysenfunktionsstörungen zum Einsatz kommen. Glücklicherweise stellt die Endokrinologie eines derjenigen Gebiete der modernen Medizin dar, auf dem häufig eine erstaunlich schnelle, sichere und vollständige Wiederherstellung der gestörten Funktionen bzw. eine Heilung gelingt – und zwar durch den richtig bemessenen Einsatz/Ersatz bzw. eine Hemmung der körpereigenen Botenstoffe. In manchen Fällen sind auch Operationen der Hypophyse die beste Option. Hierbei arbeiten wir mit besonders auf solche Operationen spezialisierten Zentren zusammen. Für einige Erkrankungen mit chronischen Verläufen bieten wir standardisierte, strukturierte Schulungen an.
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einverstanden